Gerade in agilen Teams in der Softwareentwicklung sind Retrospektiven bereits seit Jahren weit verbreitet. Aber was genau sind Retrospektiven und wofür sind sie gut? In diesem Artikel erklären wir Retrospektiven und deren Zweck in einfachen Worten, auch für Nicht-Softwareentwickler.
Was sind Retrospektiven? In einfachen Worten
Retrospektiven sind regelmäßige Team-Meetings, in denen Teams ihre Zusammenarbeit reflektieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Zusammenarbeit ableiten.
Agile Teams nehmen sich im Durchschnitt circa 60 Minuten für eine Retrospektive und machen diese mindestens zweiwöchentlich oder wöchentlich.
Wofür sind Retrospektiven gut?
Der Sinn und Zweck der Retrospektiven ist es, dass Teams lernen, ihre Zusammenarbeit selbstständig weiterentwickeln. Es soll nicht alleine die Führungskraft die Verantwortung dafür übernehmen, dass es im Team gut läuft. Retrospektiven helfen Teams, Konflikte eigenständiger zu lösen und Verbesserungsideen aus dem Team heraus umzusetzen.
Teams, die Retrospektiven als Routine etabliert haben, profitieren von folgenden Effektiven:
- Höhere Selbstwirksamkeit – also das Gefühl, als Team etwas bewirken zu können
- Höhere Teamkohäsion – ein stärkerer Zusammenhalt und mehr Vertrauen im Team
- Kontinuierliche Verbesserung von Prozessen
- Bessere Konfliktlösung
- Schnelleres Lernen und Anpassen
- Langfristige Steigerung der Teamleistung durch die vorherigen Effekte
Für moderne Führungskräfte sind Retrospektiven damit ein zentrales Werkzeug, um ihre Teams zur Selbstorganisation und Höchstleistung zu befähigen.
"If you adopt only one agile practice, let it be retrospectives. Everything else will follow."
Woody Zuill
Wie führt man Retrospektiven einfach durch?
Es gibt verschiedene Formate für Retrospektiven. Ein sehr einfaches und effektives Format ist die Keep-Stop-Start-Retrospektive:
- Keep: Womit sollten wir im Team so weitermachen wie bisher?
- Stop: Womit sollten wir als Team aufhören?
- Start: Was sollten wir im Team anfangen zu tun, oder zumindest ausprobieren?
Mit diesen 3 Fragen kann das Team die Zusammenarbeit der letzten Wochen einfach und effektiv reflektieren.
Gerade für eure erste Retrospektive kann ich die Keep-Stop-Start-Retro aufgrund ihrer Einfachheit wärmstens empfehlen.
Hier kannst du die Keep-Stop-Start-Retrospektive direkt in Echometer öffnen:
Wenn Teams bereits gut geübt in Retrospektiven sind, kann man das Format der Retrospektive auch regelmäßig anpassen, um mehr Abwechslung reinzubringen. Wir haben in Echometer über 50 Retro-Methoden für dich vorbereitet.
Siehe: 54 Retrospektive Methoden
Wie läuft eine Retrospektive ab?
Eine Retrospektive besteht nach dem klassischen Modell aus 5 Phasen:
- Ankommen: Der Eisbrecher, damit alle Teilnehmenden aktiviert sind
- Daten sammeln: Insbesondere das Feedback des Teams
- Einsichten gewinnen: Feedback und Daten gruppieren, um Muster und deren Kernursachen zu erkennen
- Entscheidungen & Maßnahmen: Sich auf konkrete Follow-ups einigen
- Abschluss: Kurze Abschlussrunde mit Feedback und Zusammenfassung der nächsten Schritte
Wer tiefer in den optimalen Ablauf einer Retrospektive einsteigen möchte, dem empfehle ich einen Blick in das „Double Diamond“ Modell aus dem Design Thinking, welches sich auch hervorragend auf Retrospektiven anwenden lässt:
Fazit: Retrospektiven als der einfache Weg zur Höchstleistung
In der Praxis hat sich längst bewiesen, dass Retrospektiven eine enorm wichtige Methode sind, um moderne Teamführung zu etablieren.
Natürlich braucht es initial etwas Engagement vom Team, um die Methode zu etablieren – aber der Aufwand lohnt sich. Denn kaum eine Methode hat so viel Potenzial, Teams langfristig und nachhaltig zu verbessern.
Wenn du noch keine, oder nur wenig Erfahrung mit Retrospektiven hast, hast du mit Echometer die perfekte Software, um die Best Practices Rund um agile Retrospektiven einfach in deinem Team zu etablieren.
Probiere also am besten mal die Keep-Stop-Start-Retrospektive in Echometer aus!