Was ist eine Retrospektive? Die 1-Minuten Anleitung

Was ist eine Retrospektive?

Definition Retrospektive

Der Begriff “Retrospektive” bedeutet Zurückblicken. Im Arbeitskontext ist damit in der Regel eine “agile Retrospektive” gemeint.

Eine agile Retrospektive ist ein Workshop-Format zur Reflexion und Verbesserung der Zusammenarbeit. Rolle und Durchführung einer agilen Retrospektive wurden insbesondere durch den Scrum Guide definiert. Siehe: Scrum Guide

Schon bevor Retrospektiven in der Arbeitswelt Anwendung fanden, wurde der Begriff Retrospektive bereits in der Kunstwelt für Ausstellungen verwendet, die die Werke eines Künstlers rückblickend betrachten. Der große Unterschied zu Retrospektiven in der Kunstwelt ist, dass sich Retrospektiven im Arbeitskontext auch damit beschäftigen, wie man die Arbeit in Zukunft weiterentwickeln kann, anstatt ausschließlich zurückzublicken.

Siehe auch: Zweck und Nutzen von Retrospektiven (einfach erklärt)

Was ist eine Retrospektive?

Retrospektive Beispiele

Das einfachste Beispiel für eine Retrospektive (und gleichzeitig ein beliebtes Retro-Format) ist es, einfach zu fragen:

  • Was ist gut gelaufen?
  • Was ist schlecht gelaufen?
  • Was können wir in Zukunft ausprobieren?

Da es bei den Fragen darum geht, Reflexion anzuregen, sind mit der Zeit immer mehr Methoden für Retrospektiven entstanden. Dabei sind zum Beispiel die Segelboot-, Starfish- oder Keep-Stop-Start-Retrospektiven entstanden.

Einen umfassenden Überblick über die bekanntesten als auch ausgefallenen, kreativen Retrospektiven haben wir hier zusammengefasst: 32 Retrospektive-Methoden

Was ist eine Retrospektive?

Retrospektive Ablauf

Der Ablauf und die Phasen einer Retrospektive finden grundsätzlich (unabhängig vom Format) nach einem bewährten Muster statt:

  • Check-In
  • Feedback sammeln
  • Priorisieren
  • Analyse und Maßnahmen
  • Abschluss bzw. Check-Out

Diese Schritte können jeweils individuell angepasst und gestaltet werden. Dabei gilt es allerdings stets darauf zu achten, dass das Double Diamond-Format bei der Gestaltung der Retrospektive berücksichtigt wird.

Was ist eine Retrospektive?

Retrospektive: Learning by Doing (Software für Einsteiger)

Die Phasen und der Ablauf einer Retrospektive klingt zu formal und abschreckend für dich? Lass dich nicht verunsichern und probiere einfach mal eine Retrospektive in einer geeigneten Software für Retrospektiven aus.

Nach spätestens ein bis zwei Probedurchläufen bist du mit dem Prozess vertraut. Am besten öffne einfach mal die Keep-Stop-Start Retro in Echometer und mach dich vertraut – learning by doing:

Keep Stop Start Retro

Retro-Bild

Offene Fragen

Keep: Was sollten wir beibehalten?
Stop: Womit sollten wir aufhören?​
Start: Was sollten wir anfangen zu tun?

Hiernach wirst du schon ein gutes Gefühl haben, wie eine Retrospektive in der Praxis abläuft und wie du sie moderieren kannst.

Was ist eine Retrospektive?

Retrospektive in Scrum

Viele Teams, die Retrospektiven etabliert haben, nutzen das Scrum-Framework für die Organisation ihrer Zusammenarbeit.

Mit Scrum wird die Arbeit in iterative Sprintszyklen organisiert. Innerhalb dieser Scrum-Zyklen ist die Retrospektive ein fester Bestandteil.

Mit Retrospektiven stellt Scrum sicher, dass Teams ihre Zusammenarbeit je nach Sprintlänge wöchentlich oder mindestens monatlich reflektieren.

Retrospektive im Scrum Sprint Zyklus

Retrospektiven und Scrum gehören entsprechend zusammen. Aber auch andere Arbeitsmethoden wie OKRs oder Kanban nutzen Retrospektiven:

  • Kanban Retrospektive – In Kanban arbeitet man nicht in Zyklen, hat aber regelmäßige Retrospektiven (auch Service Delivery Reviews genannt), in denen man den Fluss der Arbeit und die Zusammenarbeit reflektiert.
  • OKR Retrospektive – Bei der Zielsteuerung über OKRs wird am Ende jedes Zyklus reflektiert, wie gut die Ziele gesetzt waren, wie deren Messung dem Team geholfen hat und wie man die Zielsetzung und das Tracking im nächsten OKR-Zyklus verbessern könnte.

Was ist eine Retrospektive?

Was macht eine gute Retrospektive aus?

Eine gute Retrospektive erlaubt es allen Teammitgliedern, ihre Eindrücke offen zu teilen. Wenn das Feedback offen geteilt ist, muss es im zweiten Schritt natürlich auch offen und zielgerichtet diskutiert werden können.

Um diese Gesprächsatmosphäre und Offenheit zu schaffen, gibt es die sogenannte “Oberste Direktive”, die man idealerweise am Anfang der Retrospektive allen Teilnehmenden noch einmal erläutert:

Unabhängig davon, was wir herausfinden, müssen wir davon ausgehen, dass jede/r das Beste getan hat, was er/sie angesichts seines/ihres Wissens, Fähigkeiten und Fertigkeiten, der verfügbaren Ressourcen und der gegebenen Situation tun konnte.

– Norman L. Kerth, Projekt-Retrospektiven: Ein Handbuch für Team-Reviews

Dementsprechend sind gute Retrospektiven auch immer von relativ ausgeglichenen Gesprächsanteilen geprägt. Gerade bei unerfahrenen Teams ist eine gute Moderation für Retrospektiven entscheidend.

In diesem Zusammenhang sehr spannend: Wir haben über 30.000 Retrospektiven analysiert und unsere Erkenntnisse aus dieser Analyse in unserem Blog veröffentlicht: Die große Analyse von 30.000 Retrospektiven

In unserem eBook gibt es weitere Tipps und Tricks: eBook: 20+ Moderationstipps für großartige Retrospektiven

Was ist eine Retrospektive?

Wie lange dauert eine Retrospektive?

Eine Retrospektive dauert in der Regel 60 bis 90 Minuten. Wir empfehlen nicht, weit über 90 Minuten hinauszugehen, da die Aufmerksamkeitsspanne mit der Zeit nachlässt und die Teammitglieder müde werden.

Allerdings kann man Retrospektiven auch kürzer als 60 Minuten halten. Hier unsere Tipps für kurze Retrospektiven

Was ist eine Retrospektive?

Kann man eine Retrospektive auch Remote durchführen?

Na klar, mit dem richtigen Remote Retro-Tool (wie Echometer) lassen sich Retrospektiven sowohl on-site, vollständig remote als auch in hybriden Teams durchführen.

Gerade in Remote Teams sind Retrospektiven eine Schlüssel für Remote Teambuilding .

Was ist eine Retrospektive?

Anti-Patterns: Was ist eine Retrospektive NICHT

Häufig werden Retrospektiven im Volksmund mit Sprint Reviews oder Lessons Learned Workshops verwechselt. Daher haben wir in diesen Artikeln einmal aufgearbeitet, was eine Retrospektive nicht ist und wo die Unterschiede liegen:

Natürlich gibt es auch inhaltlich weitere Retrospektive Anti-Patterns, die beschreiben, was eine Retrospektive nicht sein sollte.

Was ist eine Retrospektive?

Fazit: Retrospektiven sind eine zentrale Meeting-Routine agiler Teams

Teams, die sich und ihre Zusammenarbeit kontinuierlich weiterentwickeln wollen, nutzen Retrospektiven. Für diese agilen Teams sind Retrospektiven ein zentrales Meeting-Format, in dem sie ihre Zusammenarbeit reflektieren, ihre Maßnahmen bewerten und daraus neue Handlungen ableiten.

Wenn dein Team also noch keine Retrospektiven zur kontinuierlichen Weiterentwicklung nutzt, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um loszulegen!

Retrospektive in Echometer ausprobieren

Credits: Woman thinking photo created by wayhomestudio - freepik

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