roti return on time invested

ROTI bzw. „Return On Time Invested“ als agile Metrik

Welcher Agile Coach oder Scrum Master kennt es nicht. Die Teilnehmer in den Retrospektiven oder anderen Meetings hinterlassen den Anschein, als wäre die Zeit außerhalb des Meetings besser investiert als im Meeting selbst. Um die Meetings jedoch lohnend zu machen, muss man klar erkennen können, wann die Teilnehmer die Meetings gut finden und wann eher weniger. Und genau dafür gibt es den sogenannten roti score (return on time invested).

 

Roti (return on time invested) kurz erklärt:

Was ist Roti (retun on time invested)?

Roti beziehungsweise der Roti-Score ist eine subjektive Kennzahl, die angibt, wie gut sich die Zeit in einem Meeting oder bei einer Aktivität angefühlt hat. 

Oder einfacher: Bist du der Meinung, ein Meeting ist sehr ergiebig für die Zeit, die es in Anspruch genommen hat, dann  hat es einen hohen Roti-Score. War das Meeting eher so “naja”, dann bekommt es einen eher geringen Roti-Score.

Roti retun on time invested Abfrage aus der deutschen Version von Echometer

Wie man in diesem Bild sehen kann, findet es bei uns automatisiert statt und gibt auch nochmal an, wie lange die Retrospektive denn gedauert hat. – So erinnert man sich gegebenenfalls auch noch an untergegangene Gespräche, die vielleicht zum Zeitfresser im Meeting wurden. Am Ende lautet die Frage dann nämlich immer: Wie lange hat das Meeting gedauert und was konnte ich daraus mitnehmen? 

Wenn an der Retro beispielsweise 5 Personen teilgenommen haben und folgende Roti-Scores abgegeben haben (5,7,7,8,8) dann kann man hier den Mittelwert bestimmen ((5+7+7+8+8)/5 = 7) und erhält dann den durchschnittlichen Roti-Score.

 

So arbeitet man richtig mit dem Roti-Score (return on time invested):

 

An dieser Stelle will ich dir mal einen interessanten einblick in die Interpretation des Roti-Score geben. Denn glaub mir, mit Kennzahlen gut zu arbeiten ist alles andere als einfach.

Nehmen wir jetzt mal wieder unser Beispiel Ergebnis (5,7,7,8,8) durch unsere Roti-Abfrage.
Was kann man hier heraus interpretieren? – Nichts!

Ja, es stimmt, dass eine Person dem ganzen eine “5” gegeben hat, das heißt aber noch nicht, dass er die Retro wirklich schlechter fand, als jemand, der dieser Retro eine 7 gegeben hat. 

 

Klingt erst einmal unlogisch, aber bei der subjektiven Wahrnehmung ist es ein fataler Fehler, die verschiedenen Leute miteinander zu vergleichen. – Ich habe beispielsweise selbst mit verschiedenen Teams diese Kennzahl erarbeitet und was ich hier herausgefunden habe, war höchst interessant:

Du kannst es dir vielleicht schon denken, aber jeder Charakter ist anders und es gibt die einen, für die eine “7” im Roti-Score schon eine eher schlechte Retro war und diejenigen, für die alles über “5” ein absoluter Erfolg ist. Und genau deshalb spreche ich auch sehr gerne am Ende der Retro jeweils eine Minute mit jedem Teilnehmer, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, was eine gewisse Zahl bei dieser Person eigentlich bedeutet. – Das gleiche gilt übrigens auch für verschiedene Teams. Nimm den Roti-Score bitte nicht, um Teams untereinander zu vergleichen, da auch hier so viele Parameter mit einspielen, dass man nicht sagen kann, ob eine “8” bei dem einen Team jetzt besser, gleich oder sogar schlechter ist als eine “7” beim anderen Team. 

 

Schauen wir uns jetzt aber mal an, was man für interessante Informationen aus dem Roti-Score entnehmen kann.

 

Wie entwickeln sich das Team und die einzelnen Teamplayer?

Roti retun on time invested Abfrage über mehrere Monate (Team #1)

Wie man in diesem Bild sehen kann, messen wir den Roti-Score in jeder Retro und können so wirklich langfristige Trends in den Teams erkennen. Hier sehen wir beispielsweise, dass das Team bereits so gut eingespielt ist, dass wir eine ziemlich stabile Performance abliefern können und uns immer ca. im Bereich einer 9/10 bewegen.

Roti retun on time invested Abfrage über mehrere Monate (Team #2)

In dem zweiten Bild wiederum sieht man ein Team, das erst seit kurzer Zeit Retrospektiven in der Routine verankert hat. Und was man hier schnell sehen kann, ist, dass das erste Team im Schnitt einen ganzen Punkt mehr vergibt als das Zweite. Das witzige ist jedoch, dass hier tatsächlich das oben benannte Phänomen eintritt, dass die Retros de facto nicht schlechter Laufen, sondern Team #2 Einfach etwas konserativer mit der Punktevergabe umgeht. – Was man jedoch wirklich bei Team #2 sehen kann, ist dass die Retros von Monat zu Monat als etwas weniger wertvoll wahrgenommen werden. Der “return on time invested” sinkt.

Ab hier beginnt die wahre Magie: denn nun muss man herausfinden, was dafür gesorgt hat, dass Team #2 einen Abwärtstrend erkennt. 

Spoiler: Die Dauer der Retrospektiven hat zugenommen. – Es scheint also so zu sein, als würde die zunehmende Dauer der retros bei Team #2 dafür sorgen, dass der Return on time invested abnimmt.
Wichtig: Dies ist erst einmal eine Hypothese, die wiederum getestet werden muss. Wir haben in dem Team also den Schluss gezogen, die Meeting-Zeit zu restriktieren und werden in den kommenden Retros sehen, was es für eine Auswirkung auf den Roti-Score haben wird.

Mit diesem Verfahren haben wir bei Echometer insgesamt schon mehr als 30.000 Retrospektiven von mehr als 100 Unternehmen analysiert und unglaublich interessante Beobachtungen machen können.

Eine ist beispielsweise, dass die meisten Retrospektiven an einem mittwoch gehalten werden, obwohl der Roti-Score an Freitagen am höchsten ist:

Wann werden die meisten Retros gehalten? vs. Wann ist der ROTI am höchsten?

Falls dich die Auswertung und die daraus entstandenen Learnings interessieren, lies doch gerne unseren Artikel: “Analyse von 30k Retros: 4 Tipps für agile Teams

 

Schlusswort zu Roti (Return on time invested)

Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Artikel etwas mehr Klarheit im Umgang mit dem Roti-Score geben.
Wenn du jedoch keine Lust darauf hast, den Roti-Score oder die vielen anderen Kennzahlen zu tracken, die dir mehr Aufschluss über deine Teams und deren Entwicklungsmöglichkeiten geben, dann probier doch gerne mal Echometer aus. Du kannst das Tool in vollem Umfang völlig kostenlos testen und ohne Mehraufwand einen einfachen Überblick über Beispielsweise den Roti-Score und viele weitere Kennzahlen bekommen.

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