Selbstorganisierte Teams entwickeln

Wie kann ich selbstorganisierte Teams entwickeln?

Im Rahmen von modernen Führungsphilosophien ist das Entwickeln selbstorganisierter Teams ein Kernziel.

Doch wie genau entwickelt man selbstorganisierte Teams in der Praxis? – Hier sind die Voraussetzungen und Praxis-Tipps für Führungskräfte, um selbst-managende Teams aufzubauen.

3 Voraussetzungen, um sich selbst-managende Teams zu entwickeln:

Damit Teams sich selbst managen, müssen einige Voraussetzungen gegeben sein. Alle Tipps & Tricks laufen ohne diese Voraussetzungen ins leere:

#1 Voraussetzung für selbstorganisierte Teams: Psychologische Sicherheit

Eine wichtige Rolle der Führungskraft ist es, Konflikte zu moderieren. Ein selbstorganisiertes Team muss in der Lage sein, Probleme selbst anzusprechen und diese zu diskutieren. Dazu braucht es Psychologische Sicherheit (siehe Psychologische Sicherheit).

Achtung: Unterschätze bitte nicht, wie schwer es vielen Menschen fällt, Konflikte direkt anzusprechen. Dies führt langfristig um Zerfall eines Teams.

#2 Voraussetzung für selbstorganisierte Teams: Vertrauen und Entscheidungsspielraum

Auch bei selbstorganisierten Teams gibt es häufig eine Person, die am Ende (zumindest gegenüber dem Management) für das Team verantwortlich ist. Damit das Team in der Lage ist, selbst Entscheidungen zu treffen, muss die Führungskraft das Vertrauen in das Team haben und dem Team Entscheidungsspielraum geben.

#3 Voraussetzung für selbstorganisierte Teams: Routinen zur Selbstorganisation

Damit Teams sich selbst organisieren, braucht es viel Kommunikation. Kommunikation ist dabei kein Zufall. Es braucht Team-Routinen, die sicherstellen, dass das Team den Raum hat, um sich über die Zusammenarbeit im Team auszutauschen. Eine solche Team-Routine sollte optimalerweise mindestens alle 2 Wochen stattfinden. 

Idealerweise schaffen Teams es, durch einen spontanen Austausch Hindernisse aus dem Weg zu schaffen, aber eine separate Routine, um die Selbstorganisation zu reflektieren und weiterzuentwickeln, kann in der Praxis einen großen, häufig entscheidenden Unterschied machen.

Wie kann ich selbstorganisierte Teams entwickeln?

4 Praxis-Tipps, um selbst-managende Teams zu entwickeln:

Lass und nun einen Blick darauf werfen, welche 4 Tipps man konkret in der Praxis umsetzen kann, um die vorher angesprochenen Voraussetzungen auch zu erfüllen.

Praxis-Tipp #1 - Psychologische Sicherheit in Teams herstellen:

Psychologische Sicherheit entsteht aus der Erfahrung heraus, dass man…

  • Fehler machen kann, ohne dafür bestraft zu werden.
  • Auch mal etwas nicht wissen darf, ohne dafür als “dumm” bezeichnet zu werden.
  • Kalkulierte Risiken eingehen kann und das Team dabei hinter einem steht.

Alle diese Verhaltensweisen kannst du als Führungskraft aktiv vorleben. Vor allem solltest du darauf achten, deinem Team zu zeigen, dass du es wertschätzt, wenn jemand einen Fehler zugibt oder eine Rückfrage stellt. Unterstütze Teammitglieder darin, kalkulierte Risiken einzugehen.

Starte am besten selbst damit, deine Fehler zuzugeben, viele Verständnisfragen zu stellen und Risiken nicht zu scheuen.

Praxis-Tipp #2 - Teams Entscheidungsspielraum einräumen:

Teams, die noch nicht mit der Selbstorganisation vertraut sind, scheuen sich ggfs. im ersten Moment davor, Entscheidungsspielräume anzunehmen und zu nutzen. Sofern du als Führungskraft aber genügend psychologische Sicherheit hergestellt hast, wird sich das ändern.

Um den Prozess der Übernahme von Entscheidungen im Team zu beschleunigen, kannst du gezielt Entscheidungen bestimmen, die das Team ab jetzt aktiv übernehmen soll.

Du kannst darüber hinaus kommunizieren, was langfristig dein Zielbild ist und welche Entscheidungen zukünftig im Team selbst getroffen werden sollen. So ist die Erwartungshaltung in Richtung mehr Selbstorganisation klar formuliert.

Ein weiterer spielerischer Ansatz für mehr Selbstorganisation in der Entscheidungsfindung ist “Delegations Poker” (siehe Delegation Poker von Management 3.0).
Die Kurzversion:

  • Listet alle relevanten Entscheidungen, die ihr heute regelmäßig trefft, oder die auf euch zukommen könnten auf.
  • Sortiert diese Entscheidungen jetzt in folgende Kategorien:
    • Führungskraft entscheidet
    • Team berät, Führungskraft entscheidet
    • Team und Führungskraft entscheiden zusammen
    • Führungskraft berät, Team entscheidet
    • Team entscheidet selber
  • Das Ganze könnt ihr entweder direkt zusammen machen, oder jedes Teammitglied nimmt die Sortierung selber vor und dann geht ihr die Entscheidungen einzeln durch.

Mit dem Spiel erfasst ihr den Status quo der Selbstorganisation. Ihr könnt dann gezielt Entscheidungen aussuchen, die ihr zukünftig anders als heute treffen wollt.

Praxis-Tipp #3 - Selbstorganisiertes Arbeiten im Team:

Nach den ersten beiden Tipps seid ihr jetzt an dem Punkt, wo es darum geht, eine Kontinuität in der Selbstorganisation zu schaffen. Das ist wichtig, denn wenn die Selbstorganisation nach der initialen Euphorie ins Stocken kommt, riskiert ihr, in alte Muster zurückzufallen.

Du solltest keine zu großen Sprünge auf dem Weg zu selbst managenden Teams erwarten. Das ist unrealistisch. Der Wandel zur Selbstorganisation passiert Stück für Stück in kleinen Schritten.

Das Wichtigste ist es, nach jeder Veränderung zu reflektieren, ob diese erfolgreich war und welche Veränderung die Nächste ist. Genau dafür braucht es jetzt Retrospektiven. In Retrospektiven reflektiert das Team gemeinsam die Zusammenarbeit, die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen und adressiert neue Probleme.

Durch Retrospektiven stellst du als Führungskraft sicher, dass dein Team kontinuierlich Verbesserungen einleitet und nicht still steht. 

Die Retrospektive ist das Meeting, in dem das Team gemeinschaftlich Führungsverantwortung übernimmt und sich weiterentwickelt.

Praxis-Tipp #4 - Retro-Tool für selbst managende Teams:

Falls dein Team noch nicht viel Erfahrung mit Retrospektiven hat, empfehle ich, ein Retro-Tool wie Echometer auszuprobieren. Mit Retro-Tools wird es viel einfacher sein, dein Team zu motivieren, engagiert an der Retro teilzunehmen und einfach eure selbst entwickelten Maßnahmen zu tracken.

Echometer leitet euch so intuitiv durch die Retrospektive, dass ihr für die Retrospektive nicht mal mehr einen Scrum Master oder Agile Coach braucht. 

Hier kannst du Echometer zur Selbstorganisation deines Teams ausprobieren:

Probiere die Retro JETZT aus - Psychologische Sicherheit Retro:

Health-Check Fragen:

Diese Fragen werden auf einer Skala beantwortet (1-5):

Ich bekomme regelmäßig nützliches Feedback darüber, wie gut meine Leistung ist und wie ich mich verbessern kann.

Wenn jemand in unserem Team Fehler macht, wird sie*er dafür nicht verurteilt.

Man darf in unserem Team etwas auch mal nicht wissen.

Bei Konflikten sprechen wir über die Sachebene, sodass sich keiner persönlich angegriffen oder verurteilt fühlt.

Offene Feedback Fragen:

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